Stimmungsvoll sieht ein Weihnachtsbaum mit echten Kerzen aus – doch er kann auch schnell in Brand geraten. Was viele nicht wissen: Tannen sind leichter brennbar als Fichten. Ob Tanne oder Fichte – bis zu 400.000 Nadeln hat der Durchschnitts-Weihnachtsbaum von zwei Metern Höhe. Hauptbestandteile einer Nadel sind Zellulose, ätherische Öle und: Wasser. Jedenfalls beim ungeschlagenen Baum. Doch Weihnachtsbäume werden mitunter schon im Herbst gefällt - und dann haben Nadeln und Zweige an Weihnachten ihren Wassergehalt schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material.
Schön geschmückt mit Wachskerzen steht die Tanne oder Fichte dann im Wohnzimmer - brennen die Kerzen, so erreicht die Temperatur über der Flamme 800 Grad Celsius. Um das Holz in Ästen und Stamm des Baumes zu entzünden, würde eine Temperatur von 250 bis 320 Grad schon genügen. Erreicht die Kerzenflamme die trockenen Nadeln am darüber hängenden Zweig, entzünden sich ätherische Öle und Zellulose - der Baum brennt explosionsartig ab. Nach 60 Sekunden ist ein Baum von etwa zwei Metern Höhe völlig verkohlt. Je mehr Sauerstoff im Raum ist, z.B. durch Luftzug, und je mehr brennbares Material, z.B. Möbel oder Gardinen, in Flammen aufgeht, desto heißer kann’s im Wohnzimmer werden - bis zu 1000 Grad!
Am sichersten wäre der Baum frisch aus dem Wald einen Tag vor Weihnachten – das ist aber nur in den seltensten Fällen möglich! Also bleibt nur der Christbaumhändler um die Ecke. Dort werden zunehmend auch (allerdings kleinere) Bäume mit Wurzeln in einem Topf angeboten - bei täglichem Gießen bleiben sie länger frisch. Bei geschlagenen Christbäumen erübrigt sich das Frischhalten, z.B. durch Wasser im Baumständer. Der Baum ist längst tot und kann nahezu kein Wasser mehr aufnehmen.
Mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Brandrisiko aber auf ein Minimum reduzieren:
Elektrische Kerzen sind unproblematischer, doch auch hier sollten Sie ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachten: Verwenden Sie ausschließlich Beleuchtungen, deren Sicherheit geprüft wurde, z.B. mit dem "GS"-Zeichen (geprüfte Sicherheit). Verbinden Sie nicht mehrere Lichterketten miteinander.
Beim Dauerbetrieb können sich die Lampen bis auf 90 Grad Celsius erhitzen! Die Weihnachtsbeleuchtung sollte ausgeschaltet sein, wenn Sie schlafen oder das Haus verlassen.
Bei der Außendekoration Ihres Hauses sind spezielle Außenbeleuchtungen die sichere Wahl. Achten Sie auf gängige Prüfsiegel, wie etwa das "GS"-Zeichen, und beachten Sie die Hinweise des Herstellers. Lichterketten sollten jedes Jahr überprüft und abgenutzte Ketten weggeworfen werden.
Auf der Originalverpackung finden Sie die empfohlenen Watt- und Voltangaben. Achten Sie darauf, Steckdosen und Verlängerungskabel nicht zu überlasten.
Stromkabel im Außenbereich müssen überirdisch verlaufen und von Wasserpfützen und Schnee ferngehalten werden. Drehen Sie die Glühbirnen fest ein und richten Sie die Fassungen nach unten, damit sich keine Feuchtigkeit ansammeln kann. Beleuchtete Bäume dürfen nicht in Kontakt mit Stromleitungen kommen.
Falls der Weihnachtsbaum trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen Feuer fängt, handeln Sie schnell: